Unser Fablab ist mit einem Schneidplotter ausgestattet, der vorwiegend zum Schneiden von Folien genutzt wird. Papier, dünner Karton und Pappe können ebenfalls bearbeitet werden, um zum Beispiel Schablonen oder Passepartouts anzufertigen.
Inkscape ist in der Lage, direkt und ohne zusätzliche Plugins, mit dem Plotter zu schwätzen. Der zuständige Dialog findet sich unter Extensions → Export → Plot …
Außer dem Pfad (/dev/ttyUSB0) des seriellen Gerätes sind keine Einstellungen nötig. Für die Kommunikation mit dem Plotter muss der entsprechende User auf die serielle Schnittstelle schreiben dürfen. Dazu muss ggf. der Nutzer der Gruppe „uucp“ (Arch) bzw. „dialout“ (debian) angehören.
adduser <username> uucp
Neben den nötigen Berechtigungen nutzt Inkscpae pySerial für die Kommunikation mit der seriellen Schnitstelle. Ggf. muss dieses Paket installiert werden.
Da das Zeichenfeld eventuell nicht intuitiv ist folgendes sollte man beachten:
Es gibt 2 Köpfe, einer mit einer Klinge, der andere mit einer Kugelschreibermine. Mit dem Kugelschreiber kann man wunderbar testen ob es irgendwo Fehler gibt, wenn nicht, Klinge rein und Folie einspannen. Der Wechsel erfolgt über eine Schraube an der Kopfhalterung. Details dazu in der Anleitung.
Die Klinge wird über die gelbe Mutter am Kopf justiert. Diese sollte soweit raus stehen, dass das Material, nicht aber die Trägerfolie geschnitten wird. Für ein sauberes Ergebnis muss die Klinge das Material allerdings vollständig durchtrennen.
Das Material wird über zwei bewegliche Spannhaken eingespannt. Diese sollten immer über den silbernen Rollen positioniert sein (eine Positionierung dazwischen hatte bereits fatale Folgen). Niemals ohne eingelegtes Material schneiden! Falls versehentlich der Schneidkopf vom Material herunter fährt, lässt sich der Druck sofort durch die Tasten am Gerät abbrechen.
Für gewöhnliche Folien sind Druckeinstellungen < 100g ausreichend. Gute Erfahrungen wurden mit 90g gemacht. Achtet darauf, dass die Trägerfolie nicht durchgeschnitten wird. Ist das Motiv sehr filigran oder kleinteilig, kann es notwendig sein, Druck und/oder Geschwindigkeit schrittweise zu reduzieren, damit die Kleinteile nicht verschoben oder gerissen werden. Beispieleinstellungen sind Speed=10 und Druck=30.
Nachdem der Plotvorgang fertig ist, schneidet euer Stück Folie ab und löst das überflüssige Material heraus. Danach nehmt ihr ein Stück klebende Trägerfolie, klebt die auf das Material (bisschen fester andrücken) und schon könnt ihr mit ein bisschen Feingefühl euer Material von der alten Trägerfolie ablösen, tada, ein Aufkleber.
Bügelfolie lässt sich genau wie normale Folie verarbeiten. Sie lässt sich an der matten Vorderseite von gewöhnlicher Aufkleberfolie unterscheiden. Allerdings wird diese nicht mit der klebenden Trägerfolie übertragen, sondern mit der sichtbaren, matten Seite auf das Textil aufgelegt und dann festgebügelt. Daher ist es wichtig vor dem Plotten das Motiv zu spiegeln. Es wird spiegelverkehrt auf dem Textil aufgebügelt.
Zum Aufbügeln steht eine Bügelpresse zur Verfügung. Kleinere Motive lassen sich aber auch prima mit einem herkömmlichen Bügeleisen aufbügeln.